Angesichts der Handelsstreitigkeiten mit den USA, die China den Handelsbilanzüberschuss von 370 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017 vorwerfen, will die chinesische Regierung nach Informationen von Xinhua Maßnahmen ergreifen, um den Import zu stärken. Der Staatsrat der VR China hat am 13. Juni Anreize für mehr Importe und gleichzeitig Maßnahmen beschlossen, um den Binnenkonsum weiter anzukurbeln. Bei stabilen Exportraten den Import zu steigern, werde helfen, die Versorgung zu verbessern, was zu höheren Konsum führe, heißt es. Auf der Tagung des Staatsrates wurde beschlossen, die Zölle auf Waren des täglichen Bedarfs und Medikamente zu senken. Gleichzeitig sollen die Zollformalitäten weiter vereinfacht und das Warenangebot im zollfreien Verkauf breiter werden.

Ministerpräsident Li Keqiang unterstrich, mehr zu importieren sei für die Zukunft eines freien und liberalen Handels von Bedeutung. Er verwies gleichzeitig auf das chinesische Defizit im Handel mit Dienstleistungen und gab der Hoffnung Ausdruck, dass dieses „zu einem Katalysator für die Entwicklung unseres Dienstleistungssektors“ werden könne.

Bereits in seinem Arbeitsbericht auf der diesjährigen Tagung des Nationalen Volkskongresses hatte Li Keqiang die Notwendigkeit betont, dem Import neue Impulse zu verleihen. Er hatte die Senkung von Zöllen für die Einfuhr von hochwertigen Konsumgütern angekündigt, beispielsweise Autos, und betont, zunehmende Importe sollten dazu dienen, den Konsumenten eine größere Auswahl an Produkten zur Verfügung zu stellen.

China ist seit neun Jahren die größte Export- und die zweitgrößte Importnation in der Welt und inzwischen auch der weltgrößte Importeur von Energie. Im ersten Quartal dieses Jahres hat China nach Angaben des zentralen Statistikamtes im Warenverkehr ein Handelsvolumen 6.750 Milliarden Yuan, etwa 1.055 Milliarden US-Dollar, bilanziert. Im Jahresvergleich entspricht dies einem Plus von 9,4 Prozent, während das Volumen des chinesischen Handelsbilanzüberschusses um 21,8 Prozent zurückging.