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Ungeachtet bestehender Unsicherheiten infolge der nach wie vor global grassierenden Corona-Pandemie sieht die Asiatische Entwicklungsbank die chinesische Wirtschaft gut aufgestellt und sagt nach 2,3 Prozent Plus im Jahr 2020 für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von 8,1 Prozent voraus. Im folgenden Jahr werde sich dem heute vorgestellten aktuellen „Asian Development Outlook 2021“ zufolge das Wachstum bei 5,5 Prozent einpegeln, was die Bank als „Rückkehr zum normalen Trend“ bezeichnet. Angetrieben werde das chinesische Wachstum in erster Linie durch eine kräftige internationale Nachfrage und sich zum Teil wieder belebenden Konsum von Haushaltselektronik. Außerdem sieht die ADB-Länderdirektorin China, Yolanda Fernandez Lommen, positive Entwicklungen am Arbeitsmarkt sowie wiedererstarkendes Vertrauen der Verbraucher als Wachstumstreiber.
Im vergangenen Jahr hätten dagegen in erster Linie Investitionen die Wirtschaft auf Wachstumskurs gehalten. Nachdem im zweiten Halbjahr die Exporte wieder anzogen, wurde ab dem vierten Quartal auch wieder begonnen, in das verarbeitende Gewerbe zu investieren. Nach einem Stillstand zu Beginn des Jahres, wurde ab dem zweiten Quartal wieder allmählich in den Immobiliensektor investiert, was die Wirtschaft ebenso stabilisiert habe. Die ADB mahnt, mit der Normalisierung des Wirtschaftslebens sollte der Konsum als Haupttreiber des Wachstums wieder in den Mittelpunkt rücken, gefolgt von Anlageinvestitionen und Exporten.
Die Bank geht zudem davon aus, dass im laufenden Jahr im Dienstleistungssektor zusätzliches Wachstumspotenzial liegt. Vor allem Gastgewerbe und Tourismus dürften davon profitieren, dass die Impfkampagne an Fahrt aufnimmt. Auf der anderen Seite werden Banken weniger Kredite ausreichen als in den Vorjahren, weil im Finanzsektor die Zügel angezogen wurden. Die Teuerungsrate werde insbesondere dank der Stabilisierung der Schweinprise von 2,9 Prozent auf 1,5 Prozent in diesem Jahr sinken, so der Ausblick.
In dem Bericht wird weiterhin festgestellt, dass die Corona-Krise nicht zu einem Rückgang ausländischer Direktinvestitionen geführt habe. Sie seien im Gegenteil sogar gestiegen. Entsprach das Nettovolumen 2019 einem Anteil von 0,4 Prozent am BIP, waren es 2020 0,7 Prozent.
Für die sich entwickelnden Länder Asiens sagt die Bank ein Gesamtwirtschaftswachstum von 7,3 Prozent voraus. Im vergangenen Jahr musste die Region noch eine 0,2-prozentige Rezession hinnehmen. Für 2022 liegt die Prognose dann bei 5,3 Prozent.
