Im Ökopark getroffen:
Lu Han - Die gute Seele des German Emterprise Centres
Den Treffpunkt zu dem Treffpunkt machen
Lu Han. Das ist die gute Seele des German Enterprise Centres im Deutsch-Chinesischen Ökopark Qingdao. Immer zuvorkommend. Für jeden ein freundliches Lächeln. Wenn andere „Nein“ und zusätzliche Aufgaben fürchtend „Ich weiß es nicht“ sagen, sagt sie „Ja“ und erklärt, sie werde sich erkundigen, es herausfinden. Das macht sie so sympathisch, die Büromanagerin des German Enterprise Centres und rechte Hand des „Bosses“, wie sie mit ihren beiden anderen Kollegen ihre Chefin oft nennen. Aus Respekt. Und vor allem aus Hochachtung.
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© GECQ
Etwas Handfestes tun
Lu Han war die erste Angestellte des 2016 eröffneten German Enterprise Centres Qingdao, hat seine Entwicklung nicht nur von der Stunde Null an begleitet, sondern auch wesentlich geprägt. Ihr ist der Stolz auf die im Team geleistete Arbeit anzumerken, wenn sie erzählt, dass nach acht Prozent Belegung im ersten Jahr im darauffolgenden Jahr schon ein Dutzend Unternehmen Büros in dem Gebäude eröffnet hatte: „Da hatten wir bereits eine Belegungsrate von 20 Prozent.“ Wenn infolge der Corona-Virus-Epidemie nicht einiges ins Stocken geraten wäre, würde die 80-Prozent-Marke in diesem Monat durchbrochen werden. „Das holen wir nach“, sagt Lu Han optimistisch.
Ende 2015 hat sich Lu Han, die eigentlich Anglistik und Retail-Management studiert hat, im Deutsch-Chinesischen Ökopark bei der Sino German United Group als Dolmetscherin beworben. Nachdem sie nach dem Studium drei Jahre am Qindao College Englisch unterrichtet hatte, wollte Lu Han dem Kokon der Universität entfliehen und ins reale Leben eintauchen. „Etwas handfestes tun“, sagt sie. Im Vorstellungsgespräch wurde sie gefragt, ob sie Interesse an dem „neuen Projekt“ des German Enterprise Centres habe. Da können sie ihr Retail-Management-Wissen einbringen, sei ihr erster Gedanke gewesen, erinnert sich Lu Han, die sagt, der „Boss“ sei es gewesen, der sie in den Bann gezogen und mit ihrer offenen und anpackenden Art überzeugt habe. Das Vorstellungsgespräch hat Lu Han noch gut in Erinnerung, da es sich so sehr von anderen unterschied. Nachdem Kerstin Kaehler, die Chefin des German Enterprise Centres, sich ausführlich mit ihr unterhalten habe, wurde Lu Han gleich zu Beratungen mitgenommen, zum Facility Management unter anderem. Auch eine Art Test. „Dabei habe ich nicht nur gemerkt, worauf es der Chefin in der täglichen Arbeit ankommt und welche Ideen sie verfolgt“, stellt Lu Han fest. Vier Stunden habe das Bewerbungsgespräch gedauert, in denen der Funke übergesprungen sei – offensichtlich gegenseitig.
Interessen zusammenbringen
Lu Han, die inzwischen auch das Veranstaltungsmanagement übernommen hat, sagt, die Herausforderung beim Aufbau des German Enterprise Centres sei, zwischen drei Seiten – der Muttergesellschaft des German Enterprise Centres, der Sino German United Group und der Verwaltung des Ökoparks – einen Ausgleich zu finden. Die Interessen zusammenzubringen und gleichzeitig den Unternehmen im Centre optimale Bedingungen zu bieten, dass sie im täglichen Geschäft Erfolg haben, das sei es, was sie an ihrer Arbeit reizt und jeden Tag antreibt, mit den Kollegen im Team neue Ideen zu entwickeln, etwa um den im Herbst gegründeten Deutschen Treffpunkt Qingdao mit Leben zu füllen. Er soll seinen Namen alle Ehre machen, so Lu Han, die sich Gedanken darüber macht, wie das German Enterprise Centre beitragen kann, dass der Treffpunkt keine leere Hülse bleibt, sondern mit Inhalten gefüllt wird, von denen „ihre“ Mieter profitieren können. Aber nicht nur die. Lu Han sagt, sie wolle in den kommenden Wochen und Monaten noch viel auf den Weg bringen, bevor sie sich Ende September einer neuen Herausforderung stellt, wenn ihre „kleine Familie eine richtige Familie wird“. Dass dies nur eine kurze Auszeit vom German Enterprise Centre sein wird, daran lässt sie keinen Zweifel. Peter Tichauer
Der Artikel erscheint Ende März in "China insight" 1/2020.
