BASF Verbundstandort am Hauptsitz des Konzerns in Ludwigshafen. © BASF SE

Die BASF prüft den Bau eines zweiten hochintegrierten Verbundstandortes in der südchinesischen Provinz Guangdong. Das haben der Vorstandsvorsitzende der BASF, Martin Brudermüller, und Lin Shaochun, stellvertretender Gouverneur der Provinz Guangdong am 9. September am Rande der Deutsch-Chinesischen Regierungskonsultationen vereinbart. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde unterzeichnet, allerdings ist diese nach Angaben der BASF „nicht bindend“.

Der Verbundstandort in Guangdong, für dessen Aufbau zehn Milliarden US-Dollar veranschlagt werden, ist die bisher größte BASF-Investition und er wird als 100-prozentiges Tochterunternehmen operieren. Mit dem Vorhaben stellt sich der Ludwigshafener Konzern der Tatsache, dass China mit einem Weltmarktanteil von rund 40 Prozent der größte Markt für chemische Produkte ist und das Wachstum in der globalen Chemieindustrie dominiert. Die ersten Fabriken können den Planungen zufolge spätestens 2026 die Produktion aufnehmen, vier Jahre später soll der Verbundstandort komplett sein.

In der Anfangsphase werden petrolchemische Fabriken als Kernstück des Verbundstandortes aufgebaut. Die jährliche Produktionskapazität von Äthylen soll den Informationen des Unternehmens zufolge zunächst bei einer Million Tonnen liegen. In der zweiten Ausbaustufe erfolgt dann der Bau der Produktionslinien für Konsumgüter und -lösungen, die unter anderem im Verkehrssektor eingesetzt werden. Vorgesehen ist, am Verbundstandort umfassende smarte Produktionslösungen mit modernster Technologie einzusetzen.

Nach der Fertigstellung wird für der Verbundstandort in Guangdong nach Ludwigshafen und Antwerpen der drittgrößte der BASF sein. Den ersten chinesischen Verbundstandort hatte die BASF in einem 50-zu-50-Joint-Venture mit der Sinopec 2000 in Nanjing in Betrieb genommen.